31.10.05

Staatliches Schulsystem zementiert Klassengesellschaft

Die soziale Herkunft entscheidet in Deutschland immer stärker über den Schulerfolg eines Kindes.

Die dpa meldet als Ergebnis des zweiten Bundesländer-Vergleichs der Pisastudie, daß selbst bei gleichem Wissensstand und Lernvermögen ein 15 Jahre alter Schüler aus reichem Elternhaus eine vier Mal größere Chance hat, das Gymnasium zu besuchen und das Abitur abzulegen, als ein Gleichaltriger aus einer ärmeren Familie. Insgesamt sei der Wissensvorsprung der 15 Jahre alten Schüler aus Akademikerfamilien im Vergleich zum ersten Test im Jahr 2000 sogar noch gestiegen. In Mathematik und Naturwissenschaften sind Akademikerkinder Gleichaltrigen aus Arbeiterfamilien mehr als 100 Pisa-Punkte voraus, was einem Unterschied von mehr als zwei Schuljahren entspricht.

Je höher das Einkommen, desto höher der Bildungsgrad, die gesellschaftlichen Eliten reproduzieren sich selbst. Das dreigliedrige staatliche Bildungssystem ist ein Abbild der Klassengesellschaft, Gleichheit der Chancen eine Illusion. Mit dem bisherigen Schulsystem lässt sich diese offensichtlich nicht gewährleisten.

1 Kommentar:

  1. Olá Laurin,

    möchte gerne dich per email erreichen (wegen Heike Schmolls Tirade in der FAZ und deiner hervorragende Kommentar hier im WBlog), finde jedoch keine Adresse.

    Danke,
    Raul

    guerreiro@t-online.de

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